Geschrieben am: 23. April 2018 | Zuletzt aktualisiert: 5. Januar 2023 | Lesezeit: ca. 10 Min.
Es gibt viele verschiedene CMS auf dem Markt, die alle unterschiedliche Funktionen und Features bieten. Wenn Sie vor der Entscheidung stehen, ein neues CMS einzuführen, ist es wichtig, dass Sie die Features und Funktionen sorgfältig abwägen.
Eines dieser wichtigen Features ist die Unterstützung von SEO (Search Engine Optimization). In unserem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die wichtigsten CMS-Features für SEO und zeigen Ihnen, ob diese bei der Auswahl eines neuen CMS berücksichtigt werden sollten.
InhaltsverzeichnisMust-haves
Einige Features sind für die SEO-Arbeit unerlässlich und sollten deshalb in keinem CMS fehlen:
Erweiterung: Editierbare Titles & Descriptions
Dass der Title eine wichtige Rolle für die SEO spielt, sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Das Einpflegen von manuellen Titles und Descriptions sollte deshalb in jedem CMS möglich sein.

Mit Plugins wie Rank Math ist das Optimieren von Title und Descriptions in WordPress ein Kinderspiel
Im Idealfall zeigt das CMS auch die Länge der getexteten Titles und Descriptions in Pixeln an, um prüfen zu können, ob der Inhalt nicht zu lange ist.
Titles & Descriptions bei (halb-) automatisierten Seiten
Das klingt zunächst trivial, kann aber in manchen Fällen eine echte Herausforderung sein. Insbesondere bei großen Websites ist es nicht immer möglich, jeden Title und jede Description von Hand ins System einzupflegen. Hier hat es sich bewährt, mit Platzhaltern zu arbeiten, an zentraler Stelle gepflegt werden können, aber dennoch auf jeder Seite individuell ausgespielt werden:
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Idealerweise lässt sich der Inhalt, der zentral gepflegt wird, für einzelne Seiten überschreiben, ohne dass dabei der zentrale Inhalt verändert wird. Damit ist es möglich, besonders wichtigen Seiten individuelle Titles und Descriptions zu geben, während der Rest die halb-automatisierten Daten bekommt.
Vor allem bei Online-Shops, die Filter und Facetten (teilweise) indexieren lassen, kann eine solche Lösung ein guter Kompromiss aus automatisiert und manuell darstellen.
Allerdings muss das CMS in der Lage sein, Daten aus der Warenwirtschaft zu beziehen, das Optimieren von Titles und Descriptions für Filter und Facetten zu ermöglichen.
Editierbare Robots-Angaben
Je größer eine Website wird, umso mehr Seiten gibt es, die über keinen Mehrwert für SEO verfügen oder veraltet sind und deshalb gelöscht oder zumindest von der Indexierung ausgeschlossen werden sollten. Auch in Fällen von Duplicate Content Problemen kann eine Deindexierung einzelner Seiten Abhilfe schaffen.
Die Einstellungen, ob eine URL indexiert werden soll oder nicht, sollten also im CMS für jede einzelne URL vorgenommen werden können.
Individuelles Canonical Tag
Für den Fall, dass es tatsächlich identische Inhalte an zwei unterschiedlichen Stellen auf der Website gibt, sollte man die URL im Canonical manuell im CMS anpassen können. Eine saubere Seitenarchitektur ohne Duplicate Content sollte einem Canonical jedoch immer vorgezogen werden.
Automatische XML Sitemaps
XML Sitemaps sind eine wichtige Stütze für Suchmaschinen, um alle URLs einer Website crawlen zu können und die Struktur der Seite zu verstehen. Ein CMS sollte eine XML-Sitemap selbständig erstellen und diese auf dem Server ablegen können. Anschließend sollte die Sitemap in der Search Console eingereicht werden.
5. Pflegbare Weiterleitungen
Nothing lasts forever – Auch eine URL kann eines Tages geändert oder gelöscht werden. Um keine Rankings zu verlieren, sollte im CMS eine Möglichkeit vorhanden sein, um Redicrects mit Statuscode 301 einrichten zu können, ohne IT Ressourcen beanspruchen zu müssen.
Wer über Länderdomains oder mobile Subdomains verfügt, sollte darauf achten, dass Weiterleitungen relativ gepflegt werden können, um nicht für jede (Sub-) Domain einzeln tätig werden zu müssen.
Individuelle ALT-Attribute für Bilder
Beim Einsatz von Bildern ist ein gepflegtes Alt-Attribut nach wie vor wichtig, um gute Rankings in der Bildersuche zu bekommen. Eine Pflegemöglichkeit dieses Tags bei der Verwendung von Bildern sollte also im CMS vorhanden sein.
Das Alt steht dabei für „Alternativ“ und wurde eingeführt, um Browsern ohne Bilddarstellung oder Screenreadern die Möglichkeit zu geben, den Inhalt eines Bildes auszulesen. Auch wenn ein Bild aufgrund einer fehlerhaften Verlinkung oder Serverproblemen nicht geladen werden kann, wird in einigen Browsern anstelle des Bildes der Inhalt des Alt-Attributes angezeigt.

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Das Alt-Attribut sollte also weniger für Keyword-Stuffing als für eine sinnvolle Beschreibung des Bildes verwendet werden. Um einen Überblick über die verwendeten Alt-Attribute zu bekommen, können mit Browser Add-ons wie der Web Developer für Firefox Bilder gegen ihr Alt-Attribut ersetzt werden. Schwachstellen in der Beschreibung der Alt-Attribute werden so leicht sichtbar.
Veröffentlichen von Content
Wie der Name Content-Management-System schon sagt, sollte das System in der Lage sein, Content auszuspielen. Bei Shopsystemen sind diese Möglichkeiten jedoch oft begrenzt. Vor allem Online-Shops haben nicht immer die Möglichkeit, auf allen wichtigen Seiten Texte zu veröffentlichen. Content auf Kategorieseiten von Online-Shops kann Google dabei helfen, den Inhalt der Seiten zu verstehen und für mehr Keywords zu ranken als eine Kategorie ohne Text.
Von reinen Textwüsten sollte dabei selbstverständlich abgesehen werden. Wer seine Kategorien dagegen mit sinnvollen Kaufberatungen ausstattet, wird nicht nur durch gute Rankings, sondern auch durch mehr Conversions belohnt. Dazu gehören neben Text:
- Nützliche interne Links
- Tabellen
- Zwischenüberschriften
- Listen
- Bilder
- Videos
Nice to have
Zugang zur Robots.txt-Datei
Die Robots.txt ist zwar (vor allem bei großen Webseiten) sehr wichtig für Google, sie wird aber meiner Erfahrung nach nur selten aktualisiert, deshalb ist der direkte Zugriff auf diese Datei eher ein “Nice to have”.
Wichtig ist jedoch, dass Änderungen an der Datei schnell vorgenommen werden können. Denn: wenn sie geändert werden muss ist es meistens dringend.
Strukturierte Daten
In der regel werden strukturierte Daten für jeden Seitentyp einer Website definiert und automatisch erzeugt. Deshalb spielen sie in der täglichen Arbeit der meisten SEOs keine große Rolle. In manchen fällen kann es sinnvoll sein, zusätzlich zu den automatisiert erzeugten strukturierten Daten manuelle Daten auf einer Seite zu integrieren. Beispielsweise kann ein Artikel um strukturiert ausgezeichnete, häufig gestellte Fragen ergänzt werden, die dann in den Suchergebnissen angezeigt werden. Dies lässt sich am besten manuell im CMS integrieren.
Anpassbare Überschriften
Nicht selten tragen Überschriften den selben Namen wie der Artikel oder die Kategorie. Damit genügen Sie jedoch häufig nicht den Anforderungen an eine gute Headline. Diese erscheint schließlich nicht nur auf der Seite selbst, sondern auch in Sozialen Netzwerken und Feedreadern.
Wenn User auf eine Seite kommen ist häufig die Überschrift das erste was gelesen wird. Die Headline ist also ein wesentlicher Faktor wenn es darum geht ob sich der User intensiver mit der Seite beschäftigt oder sie wieder verlässt. Deshalb ist es vorteilhaft, wenn die Überschrift im CMS manuell editiert werden kann.
Fazit
Ambitioniertes SEO setzt ein CMS voraus, das den Anforderungen moderner Suchmaschinenoptimierung gerecht wird. Langwierige Umwege über die IT um Kleinigkeiten wie Canonical Tags anzupassen oder Weiterleitungen einzurichten kosten Zeit und Ressourcen. Wer also langfristig auf den Kanal SEO setzt sollte Möglichkeiten autonomen Arbeitens so weit wie möglich ausdehnen.